Kinder-Zahnheilkunde

Das erste Kennenlernen

Liebe Eltern,
wir möchten, dass sich Ihr Kind bei uns wohl fühlt. Sie als Eltern können Ihrem Kind dabei helfen. Um Ihr Kind möglichst frühzeitig an zahnärztliche Kontrolluntersuchungen zu gewöhnen, ist ein langsames, spielerisches Heranführen an das „Erlebnis Zahnarzt“ notwendig. Es ist z.B. sinnvoll, im Rahmen einer Kontrolluntersuchung bei Ihnen, Ihr ein- bis eineinhalbjähriges Kind erst einmal zusehen zu lassen. Bei einer weiteren Kontrolluntersuchung bei Ihnen wird dann versucht, auch einmal einen Blick in den Mund Ihres Kindes zu werfen.

Zahnärztin Kathrin Stecher kümmert sich liebevoll um unsere kleinen Besucherinnen und Besucher
Zahnärztin Kathrin Stecher kümmert sich liebevoll um unsere kleinen Besucherinnen und Besucher. Foto: Michaela Kuhn

Tipps für den ersten Kinderzahnarzt-Besuch

  • Vereinbaren Sie Termine zu Tageszeiten, zu denen Ihr Kind für gewöhnlich „gut drauf ist“.
  • Überlassen Sie es bitte uns, Ihrem Kind zu erklären, was beim Zahnarzt passiert und vor allem sprechen Sie im Vorfeld nicht über eigene Zahnarztängste. Auch falsche Versprechungen wie z.B. „Das tut garantiert nicht weh“ oder „Es ist gleich vorbei“, sollten vermieden werden.
  • Erlauben Sie Ihrem Kind, das Lieblingsstofftier, -spielzeug mitzubringen.
  • Bleiben Sie bei der Behandlung bitte dezent im Hintergrund oder alternativ:
  • Vertrauen Sie unserem Team. Geben Sie Ihrem Kind die Chance eigene positive Erfahrungen zu sammeln, indem es ALLEINE! das Behandlungszimmer betritt.
  • Vermeiden Sie zu große Belohnungen nach der Behandlung.

Ab dem 6. Monat bis zum  6. Lebensjahr…

…sollte bei Ihrem Kind halbjährlich eine Früherkennungsuntersuchung stattfinden. Im Rahmen dieser Kontrolluntersuchungen erfolgen auch Ernährungs- und Mundhygieneberatungen.

Ab dem 6. Lebensjahr…

…sollte Ihr Kind 2x jährlich an unserem „Zahnputzschule“ genannten Individualprophylaxe-Programm teilnehmen. Diese Leistung ist bis zum 18. Lebensjahr eine von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse getragene, für Sie kostenlose Maßnahme, um Ihrem Kind eine geeignete Zahnputztechnik und eine gute Mundhygiene zu ermöglichen.

Mehr Vorsorge bei erhöhtem Kariesrisiko

Bei erhöhtem Kariesrisiko sind neben den beiden kostenlosen Besuchen der Zahnputzschule zwei weitere Vorsorge-Prophylaxe-Termine im Jahr sinnvoll. Diese sind allerdings nicht im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und mit einer Zuzahlung verbunden.

Bis zu 70% weniger Löcher

Durch unsere beiden Vorsorgeprogramme „Zahnputzschule“ und „Vorsorge bei erhöhtem Kariesrisiko“ schaffen wir es gemeinsam, dass uns regelmäßig von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg bestätigt wird, dass bei den von uns behandelten Kindern bis zu 70% weniger Löcher vorhanden und Füllungen durchgeführt wurden als im Vergleich zum Durchschnitt aller Hamburger Zahnarztpraxen. Ein toller Erfolg für unsere Vorsorge!

Zähneputzen

entsprechend der aktuelle Empfehlung des Bundeszentrums für Ernährung BZfE.

Säuglinge von Geburt bis Zahndurchbruch: Säuglinge sollten bis zum Durchbruch des ersten Milchzahns täglich ein Kombinationspräparat mit 0,25 mg Fluorid und 400-500 I.E. Vitamin D in Tablettenform erhalten.

Kleinkinder ab Zahndurchbruch bis 12 Monate: Täglich eine Tablette mit 400-500 I.E. Vitamin D und bis zu zweimal täglich Zähneputzen mit bis zu reiskorngroßer Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm).

Kleinkinder 12 Monate bis unter 2 Jahre: Zweimal täglich reiskorngroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm).

Kinder 2 bis 6 Jahre: Zwei- bis dreimal täglich erbsengroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm), fluoridiertes Speisesalz.

Kinder ab 6 Jahre: Zweimal täglich Fluoridzahnpasta für Jugendliche oder Erwachsene (1.500 ppm), fluoridiertes Speisesalz.

Konsequentes Nachputzen durch ein Elternteil ist dringend notwendig für gesunde Zähne im Kindesalter. Für jedes Lebensalter sind entsprechende Zahnbürsten in unserer Praxis erhältlich.

Fluoridiertes Speisesalz

Zur zusätzlichen häuslichen Vorbeugung gegen Karies bei Kindern hat sich die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz als sehr effektiv herausgestellt. Fluoridiertes schmeckt nicht anders als „normales“ Speisesalz und wird zum Kochen und Würzen verwendet. Der Preisunterschied ist dabei sehr gering.
(Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten DGZMK, Stand 12/2012)

Foto: Billion Photos // Shutterstock
Foto: Billion Photos // Shutterstock

Fluoridtabletten

In Einzelfällen bei hohem Kariesrisiko kann auch die Einnahme von Fluoridtabletten sinnvoll sein.

Warum sind Füllungen in Milchzähnen als Kinder-Zahnmedizin notwendig?

Milchzähne haben unterschiedliche Funktionen: Sie beeinflussen die Ästhetik, die Sprachentwicklung, die Kauleistung und steuern den Durchbruch der nachfolgend bleibenden Zähne. Aus diesen Gründen sollten kariöse Milchzähne mit Füllungen versorgt werden, um so einen Erhalt bis zum Zeitpunkt des natürlichen Zahnwechsels zu ermöglichen.

Fissurenversiegelung

Seit den 90er Jahren werden in Deutschland viele Backenzähne von Kindern und Jugendlichen mit einem dünnfließenden Kunststoff zum Schutz vor Löchern vorbeugend „versiegelt“. Leider zeigt sich, dass es unter diesen Versiegelungen doch häufig unbemerkt zu Karies und damit Löchern kommt. Erschwerend kommt hinzu, dass selbst der Zahnarzt in der Regel nicht kontrollieren kann, ob der Zahn unter der Versiegelung noch intakt ist, weil auch er (ohne Röntgenbild) nicht unter die Versiegelung sehen kann.

Dänemark zeigt uns, wie es anders funktioniert. Anfang der 80er Jahre wurde die individualisierte Prophylaxe vom ersten Zahn an eingeführt. Das sehr frühe Heranführen an die Mundhygienemaßnahmen beeinflusst die Einstellung zur Zahnpflege. Den Spitzenwert für gesunde Kinderzähne hält in Dänemark der Ort Nexø mit weniger als einer Füllungsfläche bei 4 Kindern. Hervorzuheben ist, dass in Nexø keine vorbeugenden Fissurenversiegelungen durchgeführt werden. (aus: DZM aktuell, Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde DGZMK, 01/2005). Deutschland zeigt trotz Fissurenversiegelungen im Vergleich einen deutlich schlechteren Wert.

Da auch wir der Auffassung sind, dass es keine perfekt dichte Versiegelung für Zähne gibt, führen wir keine vorbeugenden Fissurenversiegelungen durch. Eine nicht fissurenversiegelte Zahnoberfläche wird bei gründlicher Zahnreinigung kein Loch bekommen und ist auch jederzeit vom Zahnarzt ohne Röntgenbild kontrollierbar.

Foto: PEPPERSMINT // Shutterstock
Foto: PEPPERSMINT // Shutterstock

Betreuung von Kindergärten

Wir betreuen mehrere Kindergärten in Rissen und Blankenese. Bei den beliebten Besuchen in unserer Praxis vermitteln wir den kleinen Kindern zusammen mit den Erzieherinnen und Erziehern spielerisch das „Erlebnis Zahnarztbesuch“ und lernen in einem Ernährungsspiel viel über gesunde Lebensmittel.

Titelfoto (links): Monkey Business Images // Shutterstock
Titelfoto (rechts): fotoinfot // Shutterstock